Ein Dorf zieht blank
Tipp
Spielzeit 102 min.
2018
Frankreich
Regie: Philippe Le Guay
„Ein Dorf zieht blank“ ist weit mehr als der „sexy“ Titel vermuten lässt. Es geht um Solidarität und das Darben
der Landwirtschaft in Zeiten, in denen ein Kilo Fleisch so viel kostet wie eine Packung Klopapier. Hinzu
kommen ein engagiertes Ensemble und eine runde, angenehme Erzählweise. - Georges Balbuzard (François
Cluzet), Bürgermeister einer winzigen Gemeinde in der Normandie und nebenher Landwirt, meint:
„Jahrhundertelang ernährten wir das Land und jetzt verhungern wir!“ Schließlich darben die örtlichen Bauern
allesamt am maroden Zustand der Landwirtschaft und leben – mit Schulden bei der Bank und drohenden
Landenteignungen im Nacken – von der Hand in den Mund.
Die ziemlich letzte Chance sieht der politische Landwirt Balbuzard in einem Deal mit dem New Yorker
Starfotografen Newman (Toby Jones), der für Massenaktfotos bekannt ist, bei denen er hunderte nackte
Menschen in bestimmten Kulissen inszeniert. Der Fotokünstler schlägt zufällig in der Gemeinde auf und
verliebt sich in das „Chollet-Feld“, wo er sein neustes Foto mit den ansässigen Dörfler/innen schießen will.
Doch davon muss Balbuzard die Leute erstmal überzeugen... Die finden das, was er als Protestaktion à la
Femen versteht, nämlich anrüchig.