Du befindest Dich an der vierten und letzten Station: Anstelle von Garagen und Spielplatz standen bis Mitte der 2000er Jahre zwei weitere Neubaublöcke. Etwa in der Mitte der Garagen befand sich der Eingang der Friedrich-Viertel-Straße 85. Diese Hausnummer galt in den späten Neunzigern als Nazi-WG-Komplex.
Hier ist das Video zu diesem Ort:
Die Fritz-Heckert-Gebiet in den 1980er Jahren: Der Ballungsraum zählt zu den modernsten Wohnvierteln der DDR. Hier ist Wohnen, Einkaufen und Familienleben in nächster Nähe möglich. Die Wohnungen sind begehrt: Vom normalen Arbeiter bis hin zum Lehrer oder Ingenieur.
Die politische Wende jedoch brachte viel Arbeitslosigkeit. Die Elite wanderte ab und baute Eigenheime. Im Viertel blieben hauptsächlich die sozial Schwachen. Viele Blocks wurden in den 2000ern zurückgebaut oder abgerissen.
So auch das Haus der Friedrich-Viertel-Straße 85. Hier wohnten ab 1996 vor allem rechtsradikale Jugendliche, denn unter jungen Leuten im Wohngebiet gab es viel Langeweile und Frust. In der Hausnummer 85 sollen zeitweise bis zu 6 Nazi-WGs gewohnt haben – auch das NSU-Trio Zschäpe., Mundlos und Böhnhard im Jahr 1998. In der Szene trug das Haus den Namen „Combat 85“.
Mitte der 2000er erfolgte der Abriss des Hauses. Heute wirkt das Gebiet freundlich und ruhig. Doch die Radikalisierung in den Neunzigern und die Taten der NSU wirken bis heute auf schreckliche Weise nach.