Hurra! Medienpädagogischer Preis 2020 für "Steine im Kopf"

Große Freude bei zwölf Schülern der "Entdeckerschule - Terra Nova Campus" und der Chemnitzer Filmwerkstatt: Der sachsenweit ausgelobte „Medienpädagogische Preis 2020“ in der Kategorie Bestes Medienkompetenzprojekt mit Kindern geht an "Steine im Kopf" - einen Film über den Versteinerten Wald in Chemnitz.

 

Was für ein Film ist „Steine im Kopf“?

Die Geschichte des Steinernen Waldes wird aus Schülersicht dokumentarisch erkundet: Dazu nehmen die 12 neugierigen Jung-Forscher ihre Zuschauer mit zur Ausgrabungsstelle im Stadtteil Sonnenberg. Dort beantworten die Paläontologinnen Anne Förster und Alexandra Hellwig die vielen neugierigen Fragen der Kinder. Liebevolle Animationen und eine Straßenumfrage runden den Film ab. Das Fazit: Der Versteinerte Wald ist nicht nur für Forscher eine weltweit einzigartige Besonderheit, sondern begeistert auch viele Chemnitzer. 

Wer sind die Preisträger?

Prämiert wurde die Arbeit von zwölf Kindern der Chemnitzer „Entdeckerschule – Terra Nova Campus“ der jetzigen Klasse 8 unter der Anleitung von den Medienpädagogen der Chemnitzer Filmwerkstatt.

Der Verein fördert die Medienkompetenz durch aktive Arbeit mit Kamera und Mikrofon. Er ist Träger der Freien Jugendhilfe und verwirklicht jährlich rund 50 Filmprojekte vor allem mit Kindern und Jugendlichen.  „Bei diesem Projekt hat einfach alles gestimmt. Die Kids waren mit viel Eifer dabei, wir hatten tolle Expertinnen vor der Linse und viel Glück bei unseren Straßeninterviews“, fasst Projektleiter Torsten Neundorf seine Arbeit zusammen.

Was ist der Medienpädagogische Preis?

Der Preis wird von der Sächsischen Landesmedienanstalt an herausragende Projekte aus ganz Sachsen vergeben, die auf die Stärkung der Medienkompetenz ausgerichtet sind und die das Ziel haben, Medienwissen zu vermitteln und Anregungen für ein selbstbestimmtes und reflektiertes Medienhandeln zu geben. Er wird jährlich in fünf Kategorien verliehen und ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro verbunden.

Wie und warum hat der Film gewonnen?

Beim Sächsischen Kultusminister Christian Piwarz hat „Steine im Kopf“ einen tiefen Eindruck hinterlassen: "Eindrucksvoll haben die Projektverantwortlichen gezeigt, wie Medien die Perspektiven der Kinder sichtbar machen können. Dabei wurde bei den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Lust am Filmen, sondern zugleich Neugier für die Entstehung ihrer Heimat geweckt. Entstanden ist ein authentischer Film, in dem die Freude der teilnehmenden Kinder zum Ausdruck kommt.“

Der Preis wurde dieses Jahr nicht wie üblich im Dresdner Kino „Schauburg“ verliehen, sondern „Corona-konform“ im kleinen Rahmen bei den Preisträgern vor Ort. Kika-Moderator Alex Huth kam mit einem Filmteam zur Chemnitzer Entdeckerschule,  um die begehrte Auszeichnung zu überreichen. Der Prämierungsfilm ist zu sehen unter:

https://youtu.be/XI4BBLIjmZk?t=516

Wie entstand „Steine im Kopf“?

Für ihren Film übernahmen die jungen Reporter die Kamera- und Tonarbeiten selbst – unter Anleitung der Medienpädagogen Torsten Neundorf und Sebastian Steger von der Chemnitzer Filmwerkstatt. Auch der Legetrick wurde von Hand gebastelt. Nicht zuletzt brauchte es für eine Umfrage auf der Straße eine Menge Selbstvertrauen und Mumm. Was dabei hängen blieb: Viel urzeitliches Wissen sowie die Fähigkeit, einen Film nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Die Arbeit am Projekt startete schon 2018: „Dass es einmal Vulkanismus in Chemnitz gab, faszinierte die Schüler. Nach einem Besuch im Chemnitzer Naturkundemuseum war das Interesse riesig", erinnert sich Thomas Uhlig, der Schulsozialarbeiter vom Regenbogenbus e.V.  Daraufhin regte er das Filmprojekt und eine Förderung über das Projekt „Spurensuche“ der Sächsischen Jugendstiftung an.

Der medienpädagogische Preis ist nicht die erste Prämierung für das Projekt. Bereits 2019 gewann der Film beim „Spurensuche“-Wettbewerb den Jurypreis.


Fotos: (c) Alex Huth und Chemnitzer Filmwerkstatt