2018
Japan
Regie: Hirokazu Kore-eda
Bei seinem siebten Streich in Cannes hat es für Hirokazu Kore-eda geklappt: Die Goldene Palme für sein
großartig sensibles Drama „Shoplifters“. Wie so oft geht es dem japanischen Meisterregisseur um Familie und
gesellschaftliche Außenseiter. Ein Ladendieb und eine Arbeiterin finden nachts auf der Straße ein
vernachlässigtes Mädchen und nehmen es spontan bei sich auf. Kleine Leute mit großem Herzen
demonstrieren wie Würde geht und Solidarität - just in jenem Japan, wo gnadenloser Konkurrenzkampf und
rigoroser Leistungsdruck das Leben beherrschen. Ein berührendes Lehrstück in Humanismus und
Nächstenliebe - ganz ohne Zeigefinger. Premierminister Shinzo Abe wollte dem Regisseur nicht zur Palme
gratulieren. Das übernahm das Volk und bescherte dem Drama das beste Kassenergebnis eines japanischen
Films in diesem Jahr.